Endbericht der Reformkommission erschienen

reformkommission-abschlussberichtJe größer das Projekt, umso höher ist die Zahl der Bauherrenvertreter und ihre Hierarchie. So müssen sich dann zwangsläufig auch solche Bauherrenvertreter mit dem Projekt auseinandersetzen, die vom Bauen eher wenig verstehen. Dies gilt jedenfalls meist dann, wenn Bauen nicht das Kerngeschäft des Bauherren ist.

Nicht nur im politischen Bereich können die eigentlichen Projektthemen dann schnell von anderen Themen der Bauherrenvertreter überstrahlt und verwässert werden. Wie entsprechende Beispiele aktueller Großprojekte zeigen, geht das oft zu Lasten des Projekts. Gleichzeitig wird es immer schwerer, sich fachlich-inhaltlich auf das richtige und notwendige Vorgehen zu verständigen.

Hier kann der Endbericht der „Reformkommission Bau von Großprojekten“ weiterhelfen. Dies allerdings weniger wegen spektakulärer Inhalte, enthält er doch für Fachleute wenig neues. Sein Kapital ist vielmehr die Tatsache, daß Duzende handverlesener, hochkarätiger Fach- und Führungskräfte aus der gesamten Republik eine einheitliche Gesamtsicht zu besseren Projekterfolgen erarbeitet haben. Damit ist ein von Branchen-, Verbands- oder Politikinteressen unabhängiges Werk entstanden, das mit guten Recht als Pflichtlektüre für künftige Baumanger bezeichnet werden sollte. Wer dagegen handelt, setzt sich möglicher Weise dem Vorwurf fahrlässigen Handelns aus.

Als Vertreter der Fraport AG habe ich von 2013 bis 2015 unter der Leitung von Dr. Rainer Schofer (DVP e. V.) in der Arbeitsgruppe “Projektsteuerung” mit zum Abschlußbericht beigetragen.